Ob Praxisgründung, Modernisierung oder technischer Ausbau – die Wahl des passenden Dental-Röntgengeräts zählt zu den wichtigsten Investitionen für Zahnarztpraxen. Doch welche Technologie passt zu Ihrer Praxis? Gemeinsam mit Röntgenspezialist Frank Meyer geben wir einen Überblick über Gerätetypen und den Ablauf einer Röntgenberatung. Außerdem erhalten Sie anhand eines Praxisbeispiels konkrete Tipps, wie Sie typische Fehler beim Röntgengerät-Kauf vermeiden.
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Je nach Anwendungsbereich und Fachrichtung kommen in der Zahnmedizin verschiedene extraorale Röntgensysteme zum Einsatz:
Viele Dental-Röntgengeräte lassen sich kombinieren: Es gibt Modelle, die OPG und FRS oder OPG und DVT vereinen – sowie All-in-One-Geräte mit allen drei Bildgebungsmodalitäten.
Praxen, die 3D-Aufnahmen anbieten, werden immer mehr. Besonders bei Neugründungen beobachten Experten eine Tendenz hin zu Kombigeräten mit 3D-Funktionalität. Durch die digitale Volumentherapie können Ärzte ihr diagnostisches Spektrum deutlich erweitern. Diese Röntgenapparate bieten Zahnärzten einen Wettbewerbsvorteil, gerade bei Implantologie, Chirurgie oder Endodontie.
Expertentipp:
Wer sich für ein 2D-Röntgengerät als Zahnarzt entscheidet, sollte ein erweiterbares Röntgengerät kaufen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Erfahren Sie hier mehr zu den Innovationen der Röntgendiagnostik.
Das Röntgengerät ist in Dentalpraxen kein isolierter Baustein, sondern integraler Bestandteil der Behandlungsplanung. Für einen reibungslosen Praxisablauf passt das System idealerweise in das Ökosystem der Praxis.
Neben der Bildgebung im Röntgenbereich gibt es auch Bildaufnahmen mit Intraoral-Scannern, sowie die optischen Abdrücke. Für die weitere Verarbeitung all dieser Daten lässt sich Röntgensoftware im Idealfall in die CAD - und Planungssoftware integrieren. Ein durchdachtes Zusammenspiel von Röntgensystem, Praxisverwaltungssoftware (PVS) und Bildverwaltungssystem (BVS) spart Zeit, reduziert Fehler und verbessert die Patientenkommunikation.
Während Kieferorthopäden FRS (Fernröntgenseitenbilder) benötigen, sind es in der Implantologie großvolumige DVTs (Digitale Volumentomographie).
• Welche Verfahren will ich jetzt und künftig anbieten?
Denken Sie an Intraoralscanner, 3D-Planung, Fräseinheiten oder 3D-Drucker.
Raumgröße, Einstiegsrichtung und Türanschlag beeinflussen die Gerätewahl.
Mit mehreren Softwareprogrammen zu arbeiten, bedeutet mehr Aufwand; ist ineffizient und fehleranfälliger. Achten Sie auf einfache Schnittstellen, einheitliche Benutzeroberflächen und Updatefähigkeit.
Kalkulieren Sie Wartung, Verbrauchsmaterialien, Softwarepflege und ggf. Zusatzlizenzen (z. B. für KI-Auswertung oder Implantatplanung) mit ein. Bei DVT-Geräten sehen die Wartungsintervalle eine jährliche Dosismessung vor.
Welches Röntgengerät Sie als Zahnarzt kaufen, ist von der dentalen Ausrichtung Ihrer Praxis abhängig. So entscheidet diese unter anderem, welche Größe des 3D-Aufnahmebereichs (FOV), sowie welche Auflösung beim dentalen Röntgengerät gewählt werden sollte.
Frank Meyer ist Spezialist für digitale Röntgensysteme & IT bei dental bauer. Für diesen Artikel teilt er sein Expertenwissen mit der Redaktion. Am Beispiel eines konkreten Falls erklärt er, wie die Beratung eines Röntgengerät-Kaufs aussieht.
Eine Praxisübernehmerin in Berlin hatte den Wunsch, ein OPG/DVT-Kombigerät anzuschaffen. Dieses sollte mit einem intraoralen Abdrucksystem kompatibel sein, um Implantat- und Bohrschablonenplanung damit zu machen. Das Erstgespräch fand in unserer Ausstellung in Berlin-Zehlendorf statt. Hier haben wir Röntgengeräte stehen und wir können die Abläufe entsprechend darstellen. Aus den geschilderten Gegebenheiten ergab sich ein erster Vorschlag für eine Lösung.
Wir schauten uns den Röntgenraum vor Ort an, da dieser als „etwas kleiner“ dargestellt wurde. Zu diesem Zweck nutzten wir 1:1-Schablonen der unterschiedlichen Hersteller, um mit diesen Situationen vor Ort zu prüfen.
Das besprochene Gerät passte knapp in den Raum. Eine Röntgentür war vorhanden, ging nach außen auf, baulicher Strahlenschutz war gegeben, generell schien alles passend zu sein.
Da das Gerät nur sehr knapp in den Raum passte, erstellten wir noch ein Aufmaß und vermaßen die Röntgentüre. Dabei zeigte sich, dass das favorisierte Röntgengerät für die Dentalpraxis 6 cm zu breit ist, um es durch die Tür zu bekommen.
Im nächsten Schritt arbeiteten wir verschiedene Lösungen aus. Die Vor- und Nachteile diskutierten wir gemeinsam mit der Praxisinhaberin. Diese Möglichkeiten standen zur Auswahl:
Die Praxis entschied sich für Variante 3. Vor der Installation gab es einen weiteren Vor-Ort-Termin mit Technikern und Handwerkern, um erforderliche Maßnahmen (Anpassung Elektroinstallation, Prüfung der Wandbefestigungsmöglichkeit, etc.) zu besprechen. Anschließend wurde das Gerät geliefert und aufgebaut.
Mit der Installation kümmerten wir uns auch um die Softwareintegration.
Aufgrund der Inkompatibilität des intraoralen Speicherfolienscanners mit der OPG/DVT-Röntgensoftware wurden zwei Softwarelösungen eingesetzt. Unser IT-Partner Visionmaxx kümmerte sich um die notwendigen Maßnahmen und die Softwareintegration. Nach der Integration sind die jeweiligen Röntgenbilder in der Karteikarte des Patienten und im Abrechnungsprogramm zusammen sichtbar.
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Ein modernes Röntgengerät für die Zahnmedizin sollte …
Die Weiterentwicklung bei den Röntgengeräten in der Zahnmedizin findet stark im 3D-Bereich statt. Um hier schneller auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können, ist Miete oder Leasing eine Option, um auch entsprechende Abschreibungsmöglichkeiten nutzen zu können. Leasing kann sinnvoll sein, wenn:
Neben den Verbrauchsmaterialien (Hygieneschutzhüllen, Schaumstoffaufbisse, Desinfektionsprodukte etc.) sollte man die Geräte-Wartung nach Herstellerangaben einplanen.
Auch laufende Kosten für Software und bestimmte Zusatzfunktionen wie Gebühren für die KI-gestützte Befundung von Röntgenbildern oder die Implantatplanung können hinzukommen.
Lassen Sie sich unbedingt von einem Experten beraten. Diese haben den Überblick zu den verschiedenen Herstellern und kennen auch die vermeintlich kleinen Punkte, auf die es ankommt. So lässt sich die auf Ihre Praxis abgestimmte individuelle Lösung realisieren und Sie kaufen eine Röntgenanlage, die wirklich zu Ihren Bedürfnissen passt.
Ein guter Anbieter analysiert die Wünsche der Praxis und erarbeitet mit der Praxis zusammen die Lösung. Das kann auch bedeuten, dass der Händler Sie von alternativen Lösungen überzeugen muss und Sie so den passenden Röntgenapparat für die Zahnarztpraxis finden.
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