Die Digitalisierung hat die Art und Weise, wie sich Patienten über Gesundheitsdienstleistungen informieren, verändert. Soziale Medien haben sich zu einem wichtigen Informationskanal entwickelt – auch in der Zahnmedizin. Für Zahnärzte bieten Social-Media-Plattformen wie Instagram, Facebook oder YouTube daher enorme Potenziale, um Patienten zu gewinnen und sich als Arbeitgebermarke zu positionieren. Wir erklären, wie Social Media zum Erfolgsfaktor werden kann und bieten erste Content-Ideen für den Einstieg.
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Der Wettbewerb im Gesundheitswesen nimmt zu. Die Zeiten, in denen ausschließlich Mund-zu-Mund-Propaganda über den Erfolg einer Zahnarztpraxis entschied, sind vorbei. In einem digitalisierten Alltag reicht die alleinige Empfehlung von Bekannten nicht mehr aus: Patienten treffen die Entscheidung, zu welchem Zahnarzt sie gehen, mittlerweile auch online.
Mehr als 75 Prozent der Bevölkerung in Deutschland nutzen laut Global Digital Report 2025 soziale Netzwerke – viele davon täglich. Besonders die jüngere Generation trifft Entscheidungen auf Basis digitaler Inhalte.
24 % der Patienten haben Social Media beim letzten Zahnarztwechsel aktiv genutzt, 85 % von ihnen wurden durch deren Inhalte beeinflusst.1
1 https://bmcoralhealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12903-023-03078-9
Laut einer im Jahr 2020 veröffentlichten Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC lassen sich 22 Prozent der Befragten bei Entscheidungen im Gesundheitsbereich von Social Media beeinflussen.
Diese Zahlen bestätigt auch eine Studie aus dem Jahr 2023. Demnach nutzte rund ein Viertel der befragten Personen für die Suche nach ihrem letzten Zahnarzt Social Media. Und: 85 Prozent dieser Gruppe wurden durch diese Eindrücke direkt beeinflusst.
Gerade jüngere Zielgruppen (Gen Z und Millennials) lassen sich durch authentische Inhalte, Einblicke in den Praxisalltag und moderne Behandlungsansätze überzeugen – und so als neue Patienten gewinnen. Nur wer dort sichtbar ist, wird auch wahrgenommen und bleibt in Zukunft relevant. Für Zahnarztpraxen bedeutet das: Social Media ist kein „Nice-to-have“, sondern ein entscheidender Faktor für Wettbewerbsfähigkeit, Patientenbindung und Praxiswachstum.
Richtig eingesetzt, ist Social Media weit mehr als schöne Bilder oder Videos posten. Es ist ein mächtiges Werkzeug zur Positionierung, Aufklärung und Bindung. Doch soziale Netzwerke bringen auch Herausforderungen mit sich. Zahnärzte sollten sich sowohl der Chancen als auch der Risiken bewusst sein, um erfolgreich und rechtssicher zu kommunizieren.
Marketing – und damit auch Social Media – ist in der Medizin stark reguliert. Unter anderem durch diese Punkte:
Unser Tipp: Die Handreichung der Bundesärztekammer für Ärzte gibt praxisnahe Beispiele. Diese werden in den Kontext des rechtlichen Rahmens gestellt und geben so Ärzten Tipps für die berufliche wie private Nutzung von sozialen Netzwerken.
Viele Praxen fragen sich: Was postet man in den sozialen Netzwerken überhaupt? Bevor Sie sich schon beim Start auf Social Media in Details verlieren, sind dies die wichtigsten Punkte, um auf Social Media als Zahnarzt positiv wahrgenommen zu werden:
Der Start ins Social-Media-Marketing muss nicht kompliziert sein – aber durchdacht. Ein strukturierter Plan hilft, sichtbar zu sein.
Jedes soziale Netzwerk hat seine eigene Ausrichtung und spricht andere Zielgruppen an. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Plattformen und welche Formate dafür geeignet sind.
Sie müssen mit Ihrer Dentalpraxis nicht alle Plattformen bespielen und nicht überall präsent sein. Wählen Sie gezielt das Netzwerk aus, auf dem Ihre Zielgruppe aktiv ist.
Ideen, die Sie auf Social Media posten können, sind beispielsweise Inhalte …
… mit Praxisfokus, z. B. Einblicke in den Praxisalltag, Vorstellung des Teams, Führungen durch die Praxis, Vorstellung der Praxis-Technik
… zu Behandlungen, z. B. Abläufe, Vorher-Nachher-Bilder
… zur Aufklärung, z. B. Tipps zur richtigen Zahnhygiene
… zu Verfahren, z. B. Erklärung von neuen Behandlungen
Egal, was Sie posten: Bleiben Sie professionell, denn das Internet vergisst nicht. Seien Sie dennoch mutig und trauen Sie sich an ungewöhnliche Ideen heran. Social Media soll nämlich immer auch Spaß machen!
Ja, gerade kleinere Praxen profitieren von Nähe, Persönlichkeit und direkter Zielgruppenansprache. Sichtbarkeit ist heute entscheidend.
Nein, die Nutzung ist natürlich freiwillig. Wer es aber nicht tut, riskiert langfristig, von Patienten und Fachkräften übersehen zu werden. Die Sichtbarkeit in den sozialen Netzwerken kann entscheidend für den langfristigen Praxiserfolg sein.
Achten Sie auf Datenschutz und Berufsordnung. Holen Sie bei Vorher-Nachher-Bildern vorher immer die schriftliche Erlaubnis Ihrer Patienten ein und achten Sie darauf, dass diese dennoch nicht erkennbar sind. Zudem ist es wichtig, dass sie Ihren Followern keine überzogenen Versprechungen machen und immer professionell auftreten.
Betreiben Sie eine große Zahnarztpraxis oder Zahnklinik, können Sie eine explizite Social-Media-Managerin einstellen oder eine Agentur für Ihre Social-Media-Aktivitäten beauftragen. In kleineren Praxen können Sie sich mit Ihrem Team besprechen, wer Lust hat, diese Aufgabe zu übernehmen. Häufig übernimmt das Praxismanagement Marketingaktivitäten.
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